Mythen über Lachyoga
#fürmeerlachenindeinemleben

Gestern war ich zur Komischen Nacht in Lübeck und habe einen richtig netten Abend im Sudden Death Brew Pub verbracht. Wir haben einen fast unbeschwerten Abend genossen. Nur eine Comedian kann ich tatsächlich nicht unkommentiert lassen.
Wie sie über Lachyoga und auch positive Affirmationen hergezogen hat, hat mich tatsächlich wütend gemacht. Wenn Leute keine Ahnung haben und lauter Unwahrheiten in die Welt bringen, ist das echt schade. Und gleichzeitig bin ich ihr im Nachhinein dankbar für die Inspiration.
Denn diese Energie wollte direkt wieder raus. Daher versuche ich mit 6 Mythen über Lachyoga aufzuräumen.
#wennduesausprobierthastkönnenwirgerneweiterreden
Mythos 1: Auf Knopfdruck lachen: das kann ich nicht!
Das musst du auch nicht! Im Lachyoga beginnen wir mit absichtlichen Lachen gemäß dem Motto *fake it until you make it*. Dabei nutzen wir die wissenschaftliche Erkenntnis, dass der Körper nicht zwischen absichtlichen und spontanen Lachen unterscheiden kann.
Da wir in der Gruppe zusammen lachen, viel Unsinn – frei jedweder Erwartungen (wo bitte gibt es das heutzutage in unserer leistungsorientierten Gesellschaft?) – machen, kann – muss jedoch nicht – auch ein spontanes Lachen entstehen. Ich habe bereits viele Gruppen unterschiedlichster Personen angeleitet: jeder kann das! Es ist weniger eine Frage des Könnens, vielmehr ist es eine Frage des Wollens und des sich darauf Einlassens.
Mythos 2: Das machen doch nur „Verrückte“.
Lachen ist die schönste Sprache der Welt, die überall verstanden wird. Jeder kann lachen. Ja, wahrscheinlich gibt es auch spezielle – nennen wir sie einzigartige – Menschen, die Lachyoga anbieten. Vielleicht kommt es manchen aber auch nur speziell und befremdlich vor, weil sie es a) noch nie mitgemacht haben und b) es ihnen fremd vorkommt? Schwarze Schafe gibt es überall. Ich kenne professionelle Trainer, Business Kollegen, Pädagogen und viele mehr, die sich in Lachgruppen engagieren.
Übrigens: zuschauen gilt nicht! Mindestens 1x ausprobieren und mitmachen.
Mythos 3: Wer braucht das schon? Ich brauche das nicht.
Es gibt eine eigene Wissenschaft zu den positiven Auswirkungen des Lachens: die sog. Gelotologie. Führende Gelotologen neben William F. Fry sind Lee Berk, Paul Ekman, Ilona Papousek, Robert Provine, Frank Rodden und Barbara Wild. Um nur ein paar positive Wirkungen zu nennen: Lachen baut Stress ab und stärkt das Immunsystem, Lachen macht sympathisch und schafft Nähe zu Menschen. Ein lachender Mensch wird attraktiver wahrgenommen als ein ernstes Gegenüber. Es regt die Verdauung an und erhöht den Sauerstoffaustausch im Gehirn, was wiederum die Konzentrationsfähigkeit erhöht. Lachen schüttet Glückshormone aus, welche entzündungshemmend und schmerzstillend wirken.
Wenn wir uns regelmäßig zum gemeinsamen Lachen treffen, lachen wir nachweislich mehr und länger. Wie kann man schöner etwas für seine Gesundheit tun?
Mythos 4: Das ist doch total albern.
Ja, seien wir ehrlich: Es stimmt, wir sind albern beim gemeinsamen Lachen. Und genau das wollen wir auch. Kinder lachen 400* am Tag, Erwachsene nur noch traurige 15*. Uns wird im Leben das Lachen und die Leichtigkeit aberzogen: das „schickt sich nicht“. Schade eigentlich.
Im Lachyoga folgen wir dabei übrigens dem Grundsatz, dass wir nicht lachen, weil wir ach so glücklich sind oder so tun müssten, sondern dass wir glücklich sind, weil wir trotz allem Mist der Welt Momente haben, in denen wir noch gemeinsam lachen können.
Ist das Leben nicht ernst genug, so dass wir alle ein paar heitere, leichte Momente verdient haben?
Mythos 5: Alles esoterisch, oder was?
Das kann ich ruhigen Gewissens vehement verneinen. Lachyoga ist frei von jeglicher Form von Spiritualität. Yoga heißt es auch nur, da wir Atemtechniken u.a. aus dem Yoga nutzen. Was wir da tun, wenn wir uns zum Lachen treffen? Wir nutzen unsere Phantasie, um dem Lachen freien Lauf zu geben. Dazwischen machen wir Atem-, Dehn- und Klatschübungen.
Wir nutzen die 4 Elemente der Freude: Lachen, Spielen, Singen, Tanzen. Jeder Lachyoga-Leiter gestaltet dies etwas anders, bei mir z.B. gibt es kein Singen. Dabei ist Singen richtig beruhigend für unser Nervensystem (wer singt kann z.B. gleichzeitig keine Angst haben). Also mach zu Hause ruhig mal dein Lieblingslied an und schmettre ordentlich mit. 😊
Mythos 6: Da muss ich Sachen machen, die ich nicht tun möchte.
Das ist ein Vorurteil. Lachyoga ist und bleibt stets freiwillig. Es macht nur Sinn, wenn du mitmachst, weil du mitmachen möchtest (und nicht innerlich die Arme verschränkst und auf den Rest der Gruppe herabschaust). Du wirst zu nichts gezwungen, sondern bist einfach eingeladen zu einem Funken Lebensfreude.
Im Lachyoga gibt es auch keine Fehler, du kannst also nichts falsch machen und folglich auch nicht ausgelacht werden. Wir lachen dort stets miteinander (niemals übereinander) und dies in einer sehr wertschätzenden Atmosphäre. Das Einzige, was passieren kann ist, dass du lernst, über dich selbst zu lachen.
Das Schönste dabei ist, Lachen ist ansteckend! Du wirst merken, dass du dich schnell mit der Gruppe verbunden fühlst und am Ende mit einem Lächeln nach Hause gehst.
😊 Probiere es doch einfach mal aus! Danach reden wir weiter. 😊